Warum Reichweitenangst für E-Autofahrer kein Thema ist
e-mobility Redaktion
Bei jeder Diskussion um E-Autos kommt früher oder später das Thema Reichweitenangst auf den Tisch. Dabei spielt die Furcht, auf offener Strecke fernab jeder Lademöglichkeit mit leerem Akku liegen zu bleiben, aber laut einer aktuellen Umfrage bei E-Mobilisten keine besonders große Rolle mehr. Auf Basis ihrer bisher gemachten Erfahrungen treten die befragten E-Autonutzer heute auch längere Fahrten ganz entspannt und ohne größere Bedenken an. Reichweitenangst ist bei denen, die tagtäglich in einem Elektroauto unterwegs sind, also kein Punkt, der Stress oder gar Ängste auslösen würde. Dies ist besonders bemerkenswert, da E-Autofahrer im Durchschnitt mehr Kilometer pro Jahr zurücklegen als Fahrer von Verbrennerfahrzeugen.
Reichweitenangst sinkt mit steigender Nutzungsdauer
Bei der Entscheidung, ein Elektroauto zu kaufen, spielen neben ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten auch die innovative Technik und das außergewöhnliche Fahrerlebnis eine wichtige Rolle. Trotz der Begeisterung für die E-Mobilität gibt es jedoch auch einige Punkte, die vor der Anschaffung kritisch betrachtet werden. Hier stehen die Fragen E-Auto Reichweite und des Ladens auf längeren Strecken zusammen mit den höheren Anschaffungskosten für ein E-Auto ganz oben auf der Bedenkenliste.
Insbesondere die Sorgen bezüglich der Reichweite eines Elektroautos, die vor dem Kauf bei vielen E-Autokäufern unter Umständen noch bestanden haben, nehmen jedoch immer weiter ab, je mehr Erfahrungen mit dem Elektroauto im täglichen Leben und auf Reisen gesammelt werden. Laut einer Nutzerumfrage im Auftrag vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) sinkt die Reichweitenangst bei den Deutschen von 73 Prozent vor dem Kauf eines Elektroautos auf nur 1 Prozent nach der Anschaffung. Nach einem ausgiebigen Realitätscheck sehen die meisten Fahrer von E-Auto auch in der Bewältigung von längeren Strecken keine große Herausforderung. Die Nutzung eines E-Fahrzeugs ist somit deutlich entspannter, als von vielen Skeptikern ohne Alltagserfahrungen vor dem Kauf angenommen wird.
Reichweitenangst nach dem Kauf eines E-Autos
Besitzer von Elektroautos sind entspannt auf langen Strecken
Für die Besitzer von Elektroautos wird es zunehmend einfacher und entspannter, längere Strecken ohne Reichweitenangst zu bewältigen. Auch dies geht aus der BDEW-Umfrage hervor. Denn im Gegensatz zu einer ähnlichen Umfrage ein Jahr zuvor machten sich 2022 nur noch 18 Prozent der E-Autofahrer Sorgen, dass die auf ihrer Route gelegenen Ladesäulen bei Ankunft belegt sind. 2021 waren es noch 35 Prozent. Auch dass die angesteuerten Ladesäulen defekt sein könnten, führt lediglich bei 15 Prozent der E-Automobilisten zu einem unguten Gefühl. Im Jahr 2021 lag dieser Wert mit 36 Prozent deutlich höher.
Insgesamt treten heute 76 Prozent der E-Autofahrer auch längere Reisen ganz entspannt an. Denn aus ihren zuletzt gemachten Erfahrungen wissen sie, dass sie ihr Ziel in der Regel problemlos erreichen.
Neben den verbesserten Rahmenbedingungen bei der Ladeinfrastruktur kommt hinzu, dass aufgrund der optimierten Batterietechnik oder größerer Akkus die Reichweite von E-Autos kontinuierlich steigt. Auch bei der Ladetechnik zeigen sich große Fortschritte. Viele Modelle laden heute mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit als noch vor wenigen Jahren. An den immer häufiger zu findenden Schnellladesäulen dauert das Stromtanken deshalb oft auch nicht länger als eine kurze Kaffeepause an der Raststätte.
Waren Sie schon einmal in einem der vielen Ladeparks in Deutschland? Wenn nicht, wird es höchste Zeit für einen Abstecher!
E-Autos fahren im Jahresschnitt mehr Kilometer als Verbrenner
Besonderes Gewicht erhalten die Erfahrungswerte der Fahrer eines Elektroautos durch die intensive Nutzung ihrer Fahrzeuge. Aus einer von Nissan im Jahr 2021 in Auftrag gegebenen Studie geht hervor, dass die Besitzer von Elektroautos häufiger und länger unterwegs sind als die Fahrer von Verbrennermodellen.
- Im Durchschnitt legen E-Autofahrer pro Jahr 14.200 Kilometer zurück.
- Nutzer von konventionell angetriebenen Fahrzeugen bringen es im Mittel mit 13.600 Kilometern auf 600 Kilometer weniger.
Wer so viel unterwegs ist, sammelt dabei vielfältige Erfahrungen. Und die scheinen bei E-Autobesitzern durchaus positiv zu sein. Die von Kritikern oft vorgebrachten Bedenken gegen die zu geringe E-Auto Reichweite, die fehlende Infrastruktur oder nervend lange Ladezeiten können aktive Nutzer von Elektroautos aus ihrer Erfahrung nicht bestätigen. Da sowohl der Ausbau der Ladeinfrastruktur als auch die technische Entwicklung der Fahrzeuge rasch voranschreitet, verlieren die vorgetragenen Einwände immer mehr an Gewicht.
Fazit: Reichweitenangst bei E-Autos unbegründet
Die aktuellen Umfragen und Studien zeigen klar und überzeugend, dass beim Thema Reichweitenangst Entwarnung gegeben werden kann. Bei Fahrern von E-Autos, die über eigene Alltagserfahrungen mit ihren Fahrzeugen verfügen, spielt das Thema so gut wie keine Rolle mehr. Aufgrund der intensiven Nutzung der E-Fahrzeuge, deren jährliche Kilometerleistung über der vergleichbarer Verbrenner liegt, haben die praktischen Erfahrungen der Besitzer von elektrisch angetriebenen Autos besondere Relevanz. Wenn nach dem Kauf und einiger Zeit der Nutzung die Reichweite von Elektroautos für 99 Prozent der Besitzer im Jahr 2022 kein Grund zur Sorge mehr dargestellt hat, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass die E-Mobilität zunehmend attraktiver wird. Die unberechtigte Angst vorm Liegenbleiben mit leerer Batterie basiert also eher auf Mythen als auf echten Erfahrungen aus dem Alltag der Nutzer von E-Fahrzeugen.