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    Wie lange braucht ein E-Auto zum Laden?

    Ladedauer eines E-Autos

    Inhalt

    Wie lange braucht ein E-Auto zum Laden? Diese Frage stellt man sich vor der Anschaffung eines Elektroautos. Fährt man erst mal elektrisch, wird diese Frage schnell unwichtig. Denn ein Elektroauto lädt man nicht wie ein Smartphone.

    Ein Aufladen von 0% auf 100% kommt in der Praxis nicht vor. Die Batterie eines Elektroautos fährt man ebenso wenig leer, wie den Benzintank eines Verbrenners. Auch lädt man im Alltag nicht auf 100%, denn das reduziert auf Dauer die Leistung der Lithium-Ionen-Akkus. Eine Ausnahme sind LePO-Akkus, die man regelmäßig bis 100% laden kann.

    Im Stadtverkehr muss man ein Elektroauto etwa einmal pro Woche laden. Das erledigt man nebenbei, während das Auto ohnehin gerade parkt. Die Ladedauer vom Elektroauto ist dadurch unerheblich. Auf der Langstrecke lädt man während der Pausen und lädt dabei nur so viele Kilometer nach, wie man für die nächste Etappe benötigen wird.

    Typische Ladezeiten für Elektroautos

    Ladezeiten für Stadtverkehr: Im Alltag lädt man sein Auto ab etwa 40% Batteriestand, z.B. zuhause, bei der Arbeit oder im Parkhaus. Man lädt bis auf maximal 80%. Nur für eine anstehende Langstrecke lädt man auf volle 100%. Es werden also meist nur etwa 40% der Batteriekapazität nachgeladen. Da das Auto dabei steht, während man zuhause ist, arbeitet oder einkauft, ist die Ladezeit unwichtig.

    Kann man nicht zuhause oder bei der Arbeit laden, so lädt man immer dann, wenn der Wagen sowieso an einer Lademöglichkeit parkt, und auch nur so lange, wie man ohnehin dort steht: “Steht er, dann lädt er.” Wie lange, ist dadurch wieder unerheblich.

    Mann kann bei Bedarf auch klassisch zur Tankstelle fahren. Immer mehr Tankstellen auch in Städten bieten leistungsstarke Ladesäulen an, je nach Anbieter sogenannte Supercharger oder Hypercharger. Dort kann man in 10 bis 15 Minuten die Energie für die nächsten Tage nachladen.

     

    Ladezeiten für Langstrecke: Auf Reisen fährt man bis auf etwa 10% Akku als Reserve und lädt dann an einem Supercharger oder Hypercharger nach. Wenn man schnell weiter will, lädt man nur die Kilometer, die für die nächste Etappe benötigt werden. Das dauert etwa 20 bis 30 Minuten. Man lädt auch hier nicht auf 100%, da ein Akku ab etwa 80% deutlich langsamer lädt. Da ist es sinnvoller weiterzufahren und bei der nächsten Pause wieder zu laden. 

    Ist es ohnehin eine längere Pause, ist der Akku nach der Pause voll geladen. Die Zeit war dabei wieder unerheblich. Und auch schon bevor die Energie zuneige geht, lädt man die Batterie, immer wenn man ohnehin eine Pause macht.

     

    Side Fact:

    Ist die Batterie kalt, kann sie nicht oder nur sehr langsam aufgeladen werden. Deshalb wird der Akku vor Beginn des Ladevorgangs aufgewärmt. Ist im Navigationssystem eine Ladestation als nächstes Ziel eingetragen, kann das E-Auto die Batterie schon bei der Anfahrt vorheizen, sodass das Aufladen schneller starten kann.

    Auch für die Fahrt benötigt die Batterie eine gewisse Temperatur. Bei kaltem Wetter wird sie daher zu Beginn der Fahrt aufgewärmt. Das braucht Energie aus dem Akku, weswegen man in diesem Fall früher wieder laden muss. Vor einer Langstrecke sollte man daher die Batterie aufwärmen, solange der Wagen noch am Strom angeschlossen ist. So wird zum Aufwärmen der Batterie Energie aus dem Stromanschluss verwendet und die Reichweite nicht reduziert. 

    Arten von Ladesäulen für E-Autos

    Wallbox, Stecker Typ 2

    Zuhause, bei der Arbeit oder beim Parken, wo es auf die Ladezeit nicht ankommt, reicht eine geringe Ladeleistung aus. Hier lädt man an der Wallbox mit 11 kW. Dabei lädt ein Elektroauto pro Stunde die Energie, die für eine Strecke von etwa 50 km benötigt wird. Man sagt auch, es lädt mit 50 km/h.

    11 kW ist die Leistung, die der Stromanschluss einer Wohnung ohne zusätzliche Installationen liefern kann und für die keine Erlaubnis des Stromanbieters benötigt wird. Es ist der typische dreiphasige Starkstromanschluss für den Küchenherd. Manche Wallboxen an öffentlichen Orten bieten auch 22 kW. Jedoch sind 11 kW bei den meisten Automodellen die maximale Ladeleistung über normalen dreiphasigen Wechselstrom (AC), sodass sie auch bei stärkeren AC Ladestationen nicht schneller laden können.

    Haushaltssteckdose, Schuko-Stecker

    Bei den meisten Fahrzeugen wird ein Ladegerät mitgeliefert, mit dem man das Auto an jeder Haushaltssteckdose mit 3 kW aufladen kann. Damit lädt es pro Stunde die Energie für eine Strecke von etwa 13 km, also mit 13 km/h. Steht das E-Auto von 18:00 Uhr bis 9:00 Uhr in der Garage, lädt es an der Steckdose in 15 Stunden über Nacht 200 km nach. Bei durchschnittlich 30 Kilometern, die ein deutscher Autofahrer am Tag zurücklegt, reicht das für eine ganze Woche.

    Supercharger/Hypercharger, CCS Stecker

    Für das schnelle Aufladen auf der Langstrecke gibt es Supercharger/Hypercharger. Diese stehen an Rasthöfen entlang der Autobahn und auch zunehmend an Parkplätzen und Tankstellen in der Stadt. Hier kann man mit einer Ladegeschwindigkeit von 600 km/h oder mehr in 20 bis 30 Minuten die Energie für die nächste Etappe nachladen. 

    Supercharger/Hypercharger bieten oft eine Ladeleistung von 350 kW oder mehr. Wie viel davon das Auto aufnehmen kann, hängt allerdings vom Fahrzeugmodell und vom Akkustand ab. Ein Tesla Model 3 beispielsweise lädt bei einem Akkustand von 20% mit 250 kW. Ab 25% sinkt die Leistungsaufnahme auf 150 kW und ab 80% Akkustand auf 50 kW und weniger.

     

    Die Ladegeschwindigkeit eines Elektroautos ist abhängig von seinem Akkustand
    Die Ladegeschwindigkeit vom Elektroauto ist abhängig von seinem Akkustand (Q InsideEVs)

    Schnellladestationen, CCS Stecker

    An Raststätten sind oft einfache Schnellladestationen mit 50 kW zu finden. An diesen lädt man mit etwa 220 km/h. Das Nachladen für die nächste Etappe dauert somit etwa eine Stunde, solange wie eine ausgedehnte Essenspause.

    Für eine längere Pause sind 50 kW Schnellladestationen besser geeignet als Supercharger/Hypercharger. Denn nicht selten fallen bei letzteren Blockiergebühren von bis zu 1 €/Minute an, sobald der Akku voll geladen ist. Die Ladezeit reicht dann oft nicht mal zum Essen, bevor das Auto weiter will.

     

    Ladeleistung je nach Stromquelle
    Ladeleistung je nach Stromquelle

    Fazit zur Ladezeit von E-Autos

    Die Zeit zum Aufladen vom Elektroauto ist in der Praxis unerheblich, da man nicht darauf wartet, dass das Auto aufgeladen wird. Im Gegenteil: Das Aufladen vom E-Auto dauert 30 Sekunden, nämlich die Zeit, die man zum Einstecken des Steckers benötigt.

    Nur auf der Langstrecke wartet man gelegentlich 20 bis 30 Minuten darauf, dass 200 bis 300 km Kilometer für die Weiterfahrt geladen sind – sofern man nicht ohnehin gerade eine Pause machen will. Während des Wartens sitzt man dann bequem im Auto. Im Vergleich dazu verbringt man auch mit einem Verbrenner an der Raststätte mit Warten, Tanken, Bezahlen und Toilette schnell die gleiche Zeit. 

    Warten muss man an Ladestationen entlang der Autobahn übrigens so gut wie nie. Denn Ladeparks haben oft 20 Ladesäulen oder mehr. Siehe dazu auch unser Artikel Ladeparks in Deutschland.