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    Erfahrungsbericht: Das erste Mal Tesla

    Tesla Model 3 am Supercharger bei Nacht

    Inhalt

    Unsere Mission ist es, beim Wechsel in die Elektromobilität zu informieren, Fragen zu beantworten und über immer noch vorhandene Vorurteile und Mythen aufzuklären. Ratgeberartikel sind hilfreich, doch reale Erfahrungsberichte aus dem Alltag der Fahrer beschreiben die Themen und Situation so wie sie sind – echt und authentisch. Da jeder unterschiedliche Anforderungen an sein zukünftiges Elektroauto hat, werden in dieser Rubrik verschiedene Sichtweisen weitergeben, die die unterschiedlichen Bedürfnisse widerspiegeln. Lassen Sie sich von den Erfahrungen unserer Interviewpartner inspirieren.

    Unsere Serie wird fortgesetzt mit Horst, 53 Jahre aus Berlin.

    Hallo Horst, du bist am Wochenende das erste Mal Tesla gefahren. Wie kam es dazu? 

    Ich habe von meinem Arbeitgeber die Möglichkeit bekommen, einen Tesla mal übers Wochenende Probe zu fahren. Das war völliges Neuland für mich. Ich habe es sehr genossen.

    Was für ein Tesla Modell war das?

    Das war ein Tesla Model 3 Long Range Dualmotor aus 2020.

    Hast du dich irgendwie vorbereitet?

    Nein. Ich habe mich einfach reingesetzt, war völlig unbedarft und habe das ganz ohne Hintergrundwissen ausprobiert. Vorher war ich allerdings schon mal Beifahrer bei einem Kollegen. Als der an der Ampel von 0 auf 60 km/h auf’s Gas getreten hat, also den Strom, da war ich war ich geflasht. Von der Leistung war ich absolut geflasht. Auch das Design ist mir da schon aufgefallen. 

    Auch das Handbuch hast du vorher nicht gelesen?

    Nein gar nichts, einfach rein ins kalte Wasser. Hat auch prima geklappt. Nur einmal dachte ich, ich muss was nachgucken, aber bin dann doch intuitiv drauf gekommen. Ging alles relativ einfach, und ich habe alles gefunden.

    Bist du vorher schon elektrisch gefahren?

    Ja, aber nur einen Hybrid. Das war für mich immer noch ein Benziner-Feeling. Das ist nicht das gleiche.

    Wie ist Tesla-Fahren? Wie war das Erlebnis?

    Anders: Zunächst mal vom Fahrgefühl. Ich bin vorher einen SUV gefahren, wo ich höher sitze. Jetzt das tiefe Model 3. Das ist ja eher Sportwagen-Feeling. Es ist schon Autofahren, aber es hat irgendwie Go-Kart-Charakter: Ich bin sehr schnell. Ich bin sehr zackig. Aber ich kann auch mich entspannt zurücklehnen und kann cruisen. Der Tesla hat beides für mich: Sportwagen-Charakter durch das Schnelle in Zackige, wirklich sportlich. Und es hat den Charakter entspannten Autofahrens. Also wie ich drauf bin, ich kann beides im Tesla Model 3 finden.

    Ist ein Tesla ein großer Unterschied zu herkömmlichen Autos mit Knöpfen? Was ist anders?

    Ja, es ist schon ungewöhnlich. Die freie Sicht über das Armaturenbrett: Wenn ich über das Lenkrad schaue, da ist alles leer oder dunkel. Das hat mich anfangs nervös gemacht.

    Dass der Bildschirm so mittig angebracht ist, war komplett neu für mich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich so schnell dran gewöhne. Dass ich sehr schell die Anzeigen einfach aus dem Augenwinkel checke. 

    "Tesla-Fahren fühlt sich schon grundsätzlich an wie Autofahren, aber auch wie Smartphone-Fahren.“

    Und dann die nicht vorhandenen Hebel: Herausfinden, wo schalte ich die Scheibenwischer ein, außer natürlich mit dem Knopf am Blinker. Wo kriege ich jetzt die Scheibenwischer zum Laufen außer den Knopf drücken? So völlig unvorbereitet musste ich das erst mal herausfinden, als es anfing zu regnen. Aber es geht automatisch. Wirklich anders von den Knöpfen her, sehr spartanisch und funktionell gehalten, nicht überladen. Da muss man anfangs etwas suchen. Aber ich finde, man kommt relativ schnell sehr gut zurecht damit.

    Bist du mit dem Tesla immer gut zurechtgekommen? Oder war es eine große Umgewöhnung?

    Nein, das war keine große Umgewöhnung. Man kommt gut zurecht. Bis auf ein paar Details: Ich wollte das Handschuhfach aufmachen, und da war kein Knopf. Ich habe es nicht aufbekommen. Ich kam mir vor wie ein Affe beim Intelligenztest. Und dann habe ich beschlossen, ich lasse es zu, obwohl ich eine Parkscheibe gebraucht hätte. Mir hat mal jemand gezeigt, das geht über das Menü. Aber dass es direkt auf der Hauptseite ist, das habe ich nicht gesehen.

    Tesla-Fahren fühlt sich schon grundsätzlich an wie Autofahren, aber auch wie „Smartphone-Fahren“. Es ein Auto, wie ich es seit 30 Jahren kenne, aber jetzt auch digital.

    Hast du den Autopiloten ausprobiert? 

    Nein, habe ich nicht. Dazu braucht man ein bisschen Ruhe. Die hatte ich nicht. Ich wollte meist nur von A nach B. Ich bin zwar auch eine Runde auf der Autobahn gewesen, aber nur um mich an der Geschwindigkeit zu berauschen. Den Autopilot hab ich noch nicht ausprobiert. Das kommt aber noch.

    Das heißt, du hast auch mal richtig Strom gegeben?

    Auf jeden Fall, und zwar so richtig 0 bis 200 km/h.

    Und wie fühlt sich das an?

    Unglaublich: Als ich das zum ersten Mal das erlebt habe, musste ich aufpassen, dass mir nicht schwindelig wird. Die Kraft ist unvorstellbar. Ich würde es mit einem Fallschirm vergleichen. Das habe ich mal gemacht: Die Power, die man erfährt, wenn man da runter springt und fliegt, die Gravitation, die spürt man wirklich sehr.

    "Bei der Bedienung muss man sich umgewöhnen, aber das reine Fahren absolut einfach: Du setzt dich rein, und es fährt los."

    Und so ging es mir im Tesla. Es war unglaublich. Ich bin immer noch beeindruckt von der Kraft, die dahinter steckt. Und die vor allem sofort da ist: Nicht wie beim Verbrenner erst auf Umdrehung warten, auf Drehmoment. Die Kraft ist sofort da. Das ist verrückt. Das hätte ich nicht erwartet, dass so viel Power dahinter ist.

    Musst du das Model 3 aufladen?

    Ja, musste ich. Anfangs hatte ich 400 km Reichweite. Doch bei 200 km/h auf der Autobahn ging der Akku recht schnell runter. Ich habe es geschafft mit noch drei verbleibenden Kilometer Reichweite auf dem Hof zu rollen. Das war für mich ein neues Gefühl. Immer die Reichweite im Auge zu haben, das ist eine neue Erfahrung.

    Wo hast du aufgeladen? Warst du am Supercharger?

    Nein, am Supercharger war ich nicht. Ich weiß noch nicht, wie das geht. Das muss ich mal machen, wenn ich nicht mit dem letzten Kilometer Reichweite ankomme. Wenn ich Reserve habe, falls ich es nicht hinbekomme. Ich habe dann bei mir bei der Arbeit aufgeladen. Da weiß ich, wie es funktioniert und kenne mich aus. 

    Was gefällt dir am Tesla am besten?

    Die Power. Das Fahrgefühl. Ja, das Fahrgefühl. Und der leichte Zugang zum Auto. Man muss nicht viel wissen. Die reine Funktion Auto ist niederschwellig. Bei der Bedienung muss man sich umgewöhnen, aber das reine Fahren absolut einfach: Du setzt dich rein, und es fährt los. Man muss nicht viel suchen, denn man hat eh nicht viel. Man hat zwei Pedale, von denen man eigentlich man nur das rechte braucht. Denn geht man vom Strom, dann bremst der Tesla durch die Rekuperation. Man braucht eigentlich nur ein Pedal.

    Ist ein Tesla Model 3 ein praktisches Auto? Bekommt man was rein?

    Das weiß ich noch nicht. Der Kofferraum vom Tesla Model 3 ist groß, hat aber nur eine normale Klappe, nicht wie ein Kombi. Aber ich denke, für den Alltag würde mir das reichen. Tüten und Getränkekisten sind überhaupt kein Problem. Für große Gegenstände muss ich mal schauen, aber sonst reicht mir das für den normalen Gebrauch. Und dann ist ja auch vorne noch ein Kofferraum.

    Gibt es etwas, was dir nicht gefällt am Tesla Model 3?

    Ja, der Blick nach hinten. Der war für mich ungewöhnlich, weil der wirklich eine hohe Kante hat. Vorher bei meinem SUV konnte ich sehen, was etwa einen Meter hinter dem Auto war. Im Model 3 nicht. Es hat zwar eine gute Rückfahrkamera, aber wenn die schmutzig ist, dann muss man tatsächlich aussteigen, um die Linse zu putzen. Anschließend ist alles wieder easy. Aber ohne Kamera fährt man rückwärts doch relativ blind. Man hat zwar noch das akustische Parksystem, aber die Sicht nach hinten, die ist ein bißchen eingeschränkt.

    Die letzte Frage: Dein nächstes Auto wird elektrisch?

    Das wird elektrisch, definitiv. Ein Model 3 ist schon in Planung.  

     

    Horst, vielen Dank für das Gespräch.

    Horsts Auto

    Tesla Model 3 Long Range schwarz-1

     

    Tesla Model 3 Long Range

    Antrieb:

    Allradantrieb mit Dualmotor

    Höchstgeschwindigkeit

    233 km/h

    Beschleunigung 0-100 km/h

    4,4 s

    Reichweite WLPT

    602 km

    Reichweite real

    340 km

       

    Neupreis

    53.990 €

    Lieferzeit

    4 Wochen

    Alle Angaben Stand März 2023