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    Erfahrungsbericht: Tesla Model 3 Long Range

    Inhalt

    Unsere Mission ist es, beim Wechsel in die Elektromobilität zu informieren, Fragen zu beantworten und über immer noch vorhandene Vorurteile und Mythen aufzuklären. Ratgeberartikel sind hilfreich, doch reale Erfahrungsberichte aus dem Alltag der Fahrer beschreiben die Themen und Situation so wie sie sind – echt und authentisch. Da jeder unterschiedliche Anforderungen an sein zukünftiges Elektroauto hat, werden in dieser Rubrik verschiedene Sichtweisen weitergeben, die die unterschiedlichen Bedürfnisse widerspiegeln. Lassen Sie sich von den Erfahrungen unserer Interviewpartner inspirieren.

    Den Anfang der Serie macht Kurt, 54 Jahre aus Berlin.

    Hallo Kurt. Welches Auto fährst du?

    Mein E-Auto ist ein Tesla Model 3 Long Range.

    Wie lange fährst du schon elektrisch?

    Seit dreieinhalb Jahren diesen Tesla Model 3 Long Range.

    Was war das erste Elektroauto, das du gesehen hast?

    Da erinnere ich mit nur an den Tesla. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wo ich zuerst ein Elektroauto gesehen habe, aber es war auf jeden Fall ein Tesla.

    Hattest du eine Probefahrt, oder welchen Tesla hast du zuerst gesehen?

    Ja, ich bin den Tesla einmal Probe gefahren, ein Wochenende lang.

    Wie war das Erlebnis? Was war dein erster Eindruck?

    Sehr ungewohnt. Das lag aber nicht am Elektroantrieb, sondern an der bei Tesla komplett anderen Usability bei der Steuerung eines Autos. 

    Was hat dich dann überzeugt ein Elektroauto zu fahren?

    Dass hinten aus dem Auspuff keine Abgase mehr herauskamen. Dass es ruhig und leise war. Und dass man damit wirklich angenehm gefahren ist. Das war ein reines Glücksgefühl, mit dem Elektroauto zu fahren und zu wissen: Ich verpeste jetzt nicht die Innenstadt. Zumindest lokal emissionsfrei.

    Wie fährt es sich so elektrisch? Wie ist das Gefühl beim Fahren?

    Unfassbar spritzig! Du bist der schnellste bei der roten Ampel, der loskommt. Du kriegst jeden auf der Autobahn, wenn du möchtest. Ansonsten ist eine E-Auto sehr geräuscharm und sehr angenehm beruhigend zu fahren finde ich. Ja, das sind so die Gefühle die ich beim Fahren meines Tesla habe. 

    Was war deine weiteste Strecke mit Elektroauto?

    Bis an den Atlantik, 1.800 km.

    Hat das gut funktioniert? Wie war das?

    Das hat erstaunlich gut funktioniert. Allerdings hat man wesentlich mehr Ladestops als ich dachte, trotz der angegeben theoretischen großen Reichweite. Aber das liegt auch daran, dass man in Deutschland auf der linken Spur schon mal 180 km/h fährt. Dann korrespondiert das nicht mehr mit den Reichweitenangaben, die man so im Kopf hat. Es ist ein bisschen ungewohnt, nicht mehr auf die Tanknadel zu gucken, sondern zu sehen, wie der Akku runter rauscht.

    Aber ansonsten: Gerade Tesla bietet ja die Möglichkeit, dass du sehr komfortabel die nächste Ladestation oder Ladepark siehst. Du hast da keinerlei Reichweitenangst, sondern du wirst da wirklich navigiert. Du sieht, wo ist der nächste Ladestop. Wie lange musst du dort wahrscheinlich laden. Wie viele Ladesäulen sind besetzt oder frei. Da hast du schon ein ganz gutes Gefühl. Die Reichweitenangst, die ich vorher hatte, die wird dir da genommen.

    "Und wenn du erst mal vor Ort bist, hast du überall die Möglichkeit aufzuladen. Im Ferienhaus zum Beispiel gibt es eine Steckdose nach außen, da legst du das Kabel hin. Du lädst einfach im Ferienhaus dein Auto voll."

    Dann hast du natürlich auch die Bedenken: Wie läuft dass denn dann eigentlich in Frankreich? In Frankreich war das noch ungewohnter zu laden, denn dort stehen die Ladesäulen oft etwas abseits der Autobahn bei den Hotelketten. Da fährt man hin, sucht die erst mal ein bisschen — naja, eigentlich wirst du vom Tesla genau dorthin navigiert. Du musst von der Autobahn runter, und musst dich erst mal daran gewöhnen, dass du nicht bei einer Autobahn-Raststätte anhältst, sondern irgendwo fünf bis zehn Minuten neben der Autobahn. Dass du dort eine Pause machst.

    Die ersten zwei Pausen sind auch ganz spaßig, du kannst dir einen Cappuccino holen und einen Kuchen. Aber bei der dritten Pause hast du dann schon keine Lust mehr, wieder 40 Minuten Pause zu machen. Aber da ich das ja für eine gute Sache mache, habe ich das alles positiv in Erinnerung. 

    Und wenn du erst mal vor Ort bist, hast du überall die Möglichkeit aufzuladen. Im Ferienhaus zum Beispiel gibt es eine Steckdose nach außen, da legst du das Kabel hin. Dann bist du zwei Wochen lang komplett ohne Reichweitenangst, ohne dass du eine Ladestation suchen musst. Du lädst einfach im Ferienhaus dein Auto voll. Völlig stressfrei. Die meisten Menschen denken, du brauchst immer einen Super Charger oder eine Ladestation in deiner Nähe. Aber du brauchst nur ein 15 Meter Verlängerungskabel, dann ist die Sache erledigt. Der Wagen steht eh die ganze Zeit rum.

    Wo lädst du dein Auto zuhause?

    Bis vor einem halben Jahr kostenfrei bei Kaufland um die Ecke: 30 Minuten einkaufen, dabei gebührenfrei parken, und in einer halben Stunde ist das Auto aufgeladen. Inzwischen gibt es hier einen Hyper Charger in 300 Metern Entfernung, der meist frei ist. Da fahre ich hin, telefoniere eine halbe Stunde aus dem Auto, dann ist das Auto voll. Ich fahre nicht so viel, da hält das locker für eine Woche oder sogar zwei.

    Was ist für dich der größte Unterschied zum Fahren mit Benzin?

    Es stinkt nicht mehr, wenn ich tanke. Ich bin ja früher Diesel gefahren, da habe ich mich immer gewundert, wie nach dem Tanken meine Hände stinken.

    Ein Unterschied ist schon, dass du dich darauf einstellen musst, dass du längere Pausenzeiten hast. Und es natürlich immer zu Situationen kommen kann - auch wenn Tesla viele Super Charger parallel hat, dass von zehn Ladesäulen acht besetzt sind und man dann statt 30 Minuten 50 Minuten zum Aufladen braucht, weil die Säulen nicht die volle Leistung bringen. Du musst also einplanen, dass du an einer Ladestation länger laden musst, also du sonst gewohnt bist.  

    Aber ich bin auch sehr verwöhnt, weil ich ja immer bei Tesla Ladestationen geladen habe. Ich weiß nicht, was es bedeutet, bei anderen Ladestationen zu laden. Wahrscheinlich geht das da auch schnell. Aber ich weiß nichts über die Verfügbarkeit, wie viele es da gibt, wie ich die finde. Mit Tesla bin ich in einem, Universum, das mir das alles total einfach gemacht hat.

    Wie zufrieden bist du mit deinem Auto und  Was findest du am besten daran?

    Den Elektroantrieb finde ich am besten daran. Den Tesla als solches finde ich ein bisschen klapperig im Vergleich zum BMW, aber vollkommen in Ordnung. Eigentlich bin ich sehr zufrieden mit meinem Auto, muss ich sagen.

    Außer dass ich mich wundere, dass im Jahre 2023 immer erst noch reale Reichweiten von 500 km erreicht werden. Wenn es Autos mit echter Reichweite bis 700 km gäbe, wenn das kommen würde, das würde komplett den Markt drehen. Wenn man dann keine Pausen mehr machen müsste, das wäre dann ein Reisegefühl wie beim Verbrenner.

    Aber eigentlich bin ich sehr zufrieden und habe immer ein gutes Gefühl, wenn ich emissionsfrei durch die Stadt fahre.

    Gibt es etwas, das dich stört am elektrisch Fahren, etwas das nervt?

    Ja, die gefühlte Situation, dass man sich Gedanken machen muss: Ich fahre in Skiurlaub, voll beladen, bei -7 Grad. Die Reichweite sind dann nicht mehr 340 km real wie sonst, sondern nach vielleicht 250 km fängt das Auto an, die nächste Ladestation einzuplanen. Das alles so zu berücksichtigen, das ist komplex — gefühlt komplex. 

    "Ich finde es schön, wenn ich im Ferienhaus bei einem Freund an der Nordseeküste bin, dass ich dann einfach auf seine Wiese fahren kann und an seiner Steckdose auflade."

    Du kannst natürlich auch einfach sagen: „Nein, ist halt so.“ Wahrscheinlich ist das wie beim Verbrenner auch, der verbraucht auch mehr, wenn mehr Zuladung da ist, und vielleicht auch mehr wenn es kälter ist. Aber das sind alles so Faktoren, die mir das Gefühl geben, ich habe es nicht so ganz unter Kontrolle.

    Bis nach Österreich muss ich normaler Weise zwei Mal laden. Wenn sich jetzt das Wetter ändert, muss ich dann häufiger laden? Es stört mich, dass ich mir da Gedanken drüber machen muss - oder mache. Ob ich das muss, weiß ich gar nicht. Man kann ja auch sagen: Ok, dann ist das eben so, lade ich halt.

    Aber ansonsten stört mich eigentlich nichts am Elektroauto. Im Gegenteil: Ich finde es schön, wenn ich im Ferienhaus bei einem Freund an der Nordseeküste bin, dass ich dann einfach auf seine Wiese fahren kann und an seiner Steckdose auflade. Ich muss zu keiner Tankstelle fahren. Du hast ja viel mehr Lademöglichkeiten als Tankstellen mit einem Verbrenner. 

    Die letzte Frage: Dein nächstes Auto wird elektrisch?

    Teilelektrisch. Weil ich in den nächsten Jahren große Entfernungen zurücklegen muss - Distanzen weit über 1.000 km - und dabei einiges transportieren muss, werde ich wahrscheinlich einen Hybrid nehmen. 

     

    Kurt, vielen Dank für das Gespräch.

    Kurts Auto

    Tesla Model 3 LR Kurt

    Tesla Model 3 Long Range

    Antrieb:

    Allradantrieb mit Dualmotor

    Höchstgeschwindigkeit

    233 km/h

    Beschleunigung 0-100 km/h

    4,4 s

    Reichweite WLPT

    602 km

    Reichweite real

    340 km

       

    Neupreis

    53.990 €

    Lieferzeit

    4 Wochen

    Alle Angaben Stand Februar 2023