E-Scooter mit Straßenzulassung – legal, lässig, elektrisch

Elektrische Tretroller, besser bekannt als E-Scooter, sind in den letzten Jahren häufiger auf unseren Straßen zu sehen. Zwischen die bunten Modelle der Sharing-Anbieter mischen sich nämlich immer mehr private E-Scooter ins Stadtbild. Scheinbar nutzen zunehmend mehr Menschen die platzsparende Alternative zum klassischen Fahrrad. Umweltfreundlich und bequem ist man mit den flinken Rollern obendrein auch noch unterwegs. 

Aber was genau unterscheidet E-Scooter mit Straßenzulassung von denen ohne? Welche Modelle gibt es? Und wie kann man einen E-Scooter für den Straßenverkehr zulassen? In diesem Artikel erhalten Sie alle Antworten – für einen schnellen Start auf zwei Rädern.

Unterschied zwischen E-Scooter mit und ohne Straßenzulassung 

Sie interessieren sich für einen E-Scooter und lesen immer wieder etwas von Zulassung? Warum? Für die meisten E-Bikes braucht man doch auch keine! Bei E-Scootern, ist das wie bei E-Motorrädern oder einer E-Schwalbe ist das ein bisschen anders: Während viele Modelle für den Straßenverkehr zugelassen sind, haben andere keine Straßenzulassung und können nicht auf öffentlichen Straßen und Plätzen benutzt werden. Im Detail:

E-Scooter mit Straßenzulassung 

E-Scooter mit Straßenzulassung sind speziell für den Gebrauch auf öffentlichen Straßen konzipiert. Sie erfüllen bestimmte Sicherheitsstandards und technische Anforderungen, darunter:

• eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h
• eine effiziente Bremsanlage
• Beleuchtung und Reflektoren
• Rückspiegel und Klingel

Außerdem benötigen sie eine Haftpflichtversicherung, die durch ein kleines Versicherungskennzeichen am E-Scooter nachgewiesen wird.

E-Scooter ohne Straßenzulassung 

Ein E-Scooter ohne Straßenzulassung ist in der Regel leistungsfähiger als E-Scooter mit ordnungsgemäßer Zulassung und besitzen weniger bis keine Sicherheitsstandards. Sie können durch Tuning Geschwindigkeiten von 45 km/h und mehr erreichen. Damit sind genauso schnell wie manche kleine Elektroautos. Da dies jedoch nicht den gesetzlichen Vorschriften entspricht, dürfen E-Scooter ohne Straßenzulassung nur auf Privatgrundstücken oder in speziellen Indoor- und Outdoor-Parks verwendet werden.

Warum beim E-Scooter ohne Straßenzulassung besondere Vorsicht gilt 

Wenn es um den Besitz und die Verwendung von E-Scootern geht, gibt es einige wichtige Dinge zu beachten. Einige grundlegende Sicherheitsvorkehrungen wie vorausschauendes Fahren oder das Tragen eines Helms sind bestimmt jedem ein Begriff. Bei E-Scootern ohne Straßenzulassung gehört aber noch ein bisschen mehr Vorsicht dazu:

• Keine Qualitätssicherung: Modelle ohne Zulassung haben meist keine Qualitätskontrollen durchlaufen. Somit sind sie anfälliger für technische Probleme, die das Fahren gefährlich machen können. Schlechte Bremsen, eine mangelhafte Batterie oder eigene Tuning-Arbeiten können dazu führen, dass es während der Fahrt zu einem unerwarteten Ausfall kommt.
• Höheres Risiko: Wenn Sie einen E-Scooter ohne Straßenzulassung benutzen, setzen Sie sich unnötigen Risiken aus. Wenn Sie einen Unfall verursachen, haftet keine Versicherung. Für Schäden oder Personenschäden müssen Sie dann selbst aufkommen.
• Rechtliche Konsequenzen: Das Verlassen eines Privatgrundstücks mit einem nicht zugelassenen E-Scooter kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wie z. B. Geldbußen, Beschlagnahmung oder sogar Strafanzeige. Als Verkehrsteilnehmer ohne Zulassung drohen sogar ein Punkt in Flensburg oder der Führerscheinentzug.

Modelle: E-Scooter mit Straßenzulassung 

Im Segment der E-Scooter mit Straßenzulassung gibt es zahlreiche Modelle, die sich in Preis, Design und technischen Spezifikationen unterscheiden. Zu den bekanntesten Marken gehören Xiaomi, Ninebot by Segway, Streetbooster oder Trittbrett aus Hamburg. Gleich im Anschluss gehen wir etwas genauer auf ein paar Modelle von Streetbooster, Trittbrett & Co.

Side Fact:
In der Kategorie der E-Scooter ohne Straßenzulassung dominieren hauptsächlich Offroad-Modelle, die für den Einsatz auf privatem Gelände konzipiert sind. Dazu gehören Marken wie Dualtron, Kaabo oder Wolf Warrior. Der Dualtron Thunder beispielsweise ist bekannt für seine außergewöhnliche Leistung und Robustheit, während der Wolf Warrior King für seine hohen Geschwindigkeiten und das aggressive Design von Fans geschätzt wird.

Trittbrett Paul Elektro-Scooter 

Mit einem Preis von 1.499,00 Euro ist der Trittbrett Paul ein hochwertiger E-Scooter, der mit einer beeindruckenden Reichweite von bis zu 75 Kilometern (bis 90 Kilometer mit einem größeren Akku) aufwartet. Er ist ausgestattet mit einem 500-Watt-Motor und einem Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 529,2 Wattstunden.

E-Scooter Paul bietet ganze drei Bremsen für erhöhte Sicherheit, darunter eine hydraulische Scheibenbremse und eine Motorbremse mit E-ABS. Eine Besonderheit sind die Blinker an den Lenkerenden, die für zusätzliche Sichtbarkeit sorgen. Mit drei Fahrmodi und einer Bremslichtfunktion bietet er ein sicheres und angenehmes Fahrerlebnis. Die breite Trittfläche und der breite Lenker sorgen für Komfort und Manövrierfähigkeit. Beachten Sie jedoch, dass der Scooter keine Federung hat und längere Fahrten auf unebenen Untergründen daher anstrengend sein können​.

Key Fact: E-Scooter mit größter Reichweite

Eckdaten zum E-Scooter Trittbrett Paul:

• Straßenzulassung: ja
• Gewicht: 24,2 kg
• Gewicht Benutzer: 150 kg
• Leistung: 500 Watt
• Reichweite: bis zu 75 km
• Höchstgeschwindigkeit: 22 km/h

STREETBOOSTER Two E-Scooter 

Der STREETBOOSTER Two bietet mit einem Preis von 999,00 Euro eine extrem hohe Motorleistung (maximal 700 Watt) und eine klassische Reichweite von 33 Kilometern. Besonders ist sein Wechsel-Akku. Die drei Fahrmodi (Eco, Normal, Speed) versprechen ein abwechslungsreiches Fahrerlebnis.

Der E-Scooter von SREETBOOSTER überzeugt auf den ersten Blick mit seinem eleganten, robusten Design. Die Montage ist ein Kinderspiel und der nicht nur abschließbar, sondern auch entnehmbar und kann sogar extern aufgeladen werden. Verschraubungen und Kabel sind geschickt verborgen, was die reine Ästhetik des Scooters hervorhebt. Der Lieferumfang beinhaltet neben einem Zahlenschloss und Kennzeichen auch Montagewerkzeug – alles, was Sie für den sofortigen Start in Ihr E-Scooter-Abenteuer benötigen. Eine passende App ermöglicht es, den Scooter mit Wegfahrsperre zu parken. Auch gut: Der Hersteller garantiert eine Ersatzteilversorgung für 7 Jahre nach dem Kauf.

Key Fact: E-Scooter mit höchster Leistung

Eckdaten zum E-Scooter STREETBOOSTER Two:

• Straßenzulassung: ja
• Gewicht: 20 kg
• Gewicht Benutzer: 120 kg
• Leistung: max. 700 Watt
• Reichweite: ca. 33 km
• Höchstgeschwindigkeit: 22 km/h

E-Scooter Xiaomi Mi 1S 

Kompakt, leicht und mit einem eleganten Design – das sind die ersten Eindrücke, die der Xiaomi Mi 1S Elektro-Scooter hinterlässt. Mit einem Gewicht von 12,5 Kilogramm und einem aus der Luftfahrttechnik stammenden Aluminiumrahmen ist der Scooter ein Leichtgewicht seiner Klasse. Bei einer maximalen Reichweite von 30 Kilometern und einer Geschwindigkeit von 20 km/h im Sportmodus verspricht der Scooter pures Fahrvergnügen. Und das für einen Preis von 425 Euro.

Bei der Entwicklung des Xiaomi Mi 1S stand neben dem Fahrspaß auch die Sicherheit im Vordergrund. Mit einem 2-Watt-Frontscheinwerfer, einem blinkenden Bremslicht und einem E-Anti-Blockier-System im Vorderrad bietet der Scooter ein hohes Sicherheitsniveau. Besonders hervorzuheben ist das kinetische System zur Rückgewinnung von Energie (KERS), das Bewegungsenergie in elektrische Energie umwandelt. Über ein Multifunktions-Dashboard lassen sich Geschwindigkeit, Leistung und weitere Fahrdaten ablesen und in der Mi-Home-App einstellen. Die App schützt den Akku zudem vor Kurzschlüssen, Überladungen und Schäden durch extreme Temperaturen. Damit ist der Xiaomi Mi 1S E-Scooter ein technisch ausgeklügeltes und sicherheitsbewusstes Fahrzeug.

Key Fact: Leichter E-Scooter mit Energierückgewinnung

Eckdaten zum Xiaomi Mi 1S Elektro-Scooter:

• Straßenzulassung: ja
• Gewicht: 12,5 kg
• Gewicht Benutzer: 100 kg
• Leistung: max. 600 Watt
• Reichweite: ca. 30 km
• Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h

E-Scooter Straßenzulassung beantragen 

In der Regel erhalten Sie beim Kauf eines E-Scooters die Straßenzulassung direkt vom Hersteller dazu. Sie müssen sich also nicht selbst darum kümmern. 

Wenn Sie sich jedoch für einen E-Scooter ohne Straßenzulassung entscheiden oder bereits einen besitzen und diesen nun auch in der Öffentlichkeit fahren wollen, müssen Sie eine Einzelbetriebserlaubnis (EBE) bei Ihrer zuständigen Zulassungsbehörde beantragen. Dafür muss Ihr E-Scooter in erster Linie die oben genannten Sicherheitsstandards und technischen Anforderungen erfüllen. Anschließend wird der E-Scooter geprüft und ein Gutachten ausgestellt. Erfüllt Ihr Roller die Zulassungsvoraussetzungen nicht, müssen Sie noch mal nachrüsten. Oder es bleibt bei einem E-Scooter ohne Straßenzulassung.

Das Fazit zum E-Scooter mit Straßenzulassung

E-Scooter erweisen sich als eine umweltfreundliche und bequeme Mobilitätslösung, insbesondere in städtischen Gebieten. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen E-Scootern mit und ohne Straßenzulassung zu kennen, damit es zu keinen Problemen kommt.

• E-Scooter mit Straßenzulassung müssen bestimmte Sicherheitsstandards und technische Anforderungen erfüllen. Sie bieten eine dafür aber auch eine sichere und legale Möglichkeit, sich im Straßenverkehr zu bewegen.
• Im Gegensatz dazu sind E-Scooter ohne Straßenzulassung zwar oft günstiger, dürfen aber nur auf privatem Gelände oder in speziellen Parks genutzt werden. Das Fahren in der Öffentlichkeit ist verboten. Hier drohen neben einem höheren Unfallrisiko auch rechtlichen Konsequenzen.
• Achten Sie bei der Auswahl eines E-Scooters auf die Zulassung. Es gibt eine Vielzahl von E-Scooter-Modellen mit Straßenzulassung auf dem Markt, darunter der Trittbrett Paul, der STREETBOOSTER Two und der Xiaomi Mi 1S. Jedes Modell bietet individuelle Vorteile, von hoher Reichweite und Leistung bis hin zu leichtem Gewicht und Flexibilität.

Wir empfehlen Ihnen, nur Modelle mit einer Straßenzulassung zu kaufen. So sind Sie auf der sicheren Seite und bekommen bei einer Verkehrskontrolle oder einem Unfall keine Probleme.

Ab wie viel Jahren darf man eigentlich E-Scooter fahren? Und was passiert, wenn man nach dem Kneipenbesuch noch schnell mit dem E-Scooter nach Hause fahren will? Das und noch mehr erfahren Sie in unserem passenden Artikel E-Scooter-Regeln: Was gilt es zu beachten?