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    Überschussladung Wallbox - Mit Strom aus PV-Anlage E-Auto laden

    10.10.2023 |
    Felix Bahr
    Überschussladen an der Wallbox durch regenerative Energien

    Inhalt

    Möchten Sie Ihr Elektroauto zu Hause schnell und effizient laden und dabei sogar Geld sparen? Eine Wallbox ermöglicht es, Überschussstrom aus Ihrer Solaranlage oder vom Stromnetz optimal zu nutzen und somit Ihre Stromkosten zu senken. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Überschussladen ist und wie Sie es zu Ihrem Vorteile nutzen können.

    Wallbox Überschussladung: So geht‘s

    Eine der interessantesten Funktionen einer Wallbox ist die Möglichkeit, Elektroautos mit Überschussstrom zu laden. Die Überschussladung bezieht sich auf die Technologie, die es Ihrem Elektrofahrzeug ermöglicht, Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen, wenn diese verfügbar sind. Wenn Ihre Photovoltaikanlage oder Windkraftanlage mehr Strom produziert als Sie benötigen, wird der überschüssige Strom üblicherweise in das öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie eine sogenannte Einspeisevergütung. Mit einer Wallbox können Sie diesen überschüssigen Strom nutzen und Ihr Elektroauto damit aufladen. Auf diese Weise sparen Sie Geld und reduzieren gleichzeitig Ihren ökologischen Fußabdruck.

    Einspeisevergütung 2023 kurz erklärt

    Die Einspeisevergütung ist eine finanzielle Entschädigung, die Besitzern von PV-Anlagen für den in das öffentliche Stromnetz eingespeisten Strom gezahlt wird. Sie wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt und variiert je nach Anlagengröße. Es gibt zwei Hauptarten:

    1. Volleinspeisung: Hierbei wird der gesamte von der Solaranlage erzeugte Strom ins Netz eingespeist, ohne dass ein Eigenverbrauch stattfindet.
    2. Teileinspeisung (Überschusseinspeisung): Bei diesem Modell wird der erzeugte Strom zunächst selbst genutzt, und nur der überschüssige Strom wird ins Netz eingespeist. Dies ist das gängigste Modell und kann mit einem Solarstromspeicher kombiniert werden, um den Strom für später zu speichern.

    Die Höhe der Einspeisevergütung wird jährlich neu festgelegt. Aktuell beträgt sie 8,2 Cent pro kWh für Anlagen bis 10 kWp bei Teileinspeisung (Stand: September 2023).

    Solarstrom boomt 2023 weiter

    Aktuell greifen immer mehr Privatpersonen zur eigenen Solaranlage auf dem Dach oder Balkon. Laut Bundesverband Solarwirtschaft e. V. gab es im ersten Halbjahr 2023 einen Anstieg der installierten Photovoltaikleistung von 64 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere Eigenheim-Solardächer und Steckersolargeräte erlebten mit Zuwächsen von 135 Prozent bzw. 990 Prozent einen enormen Boom.

    Mit Wallbox PV Überschuss?

    Das Überschussladen hat generell viele positive Effekte. Dass Sie Ihr E-Auto über die Wallbox überschussladen können, ist nur einer davon. Das sind die Vorteile:

    • Umweltfreundlichkeit: Durch das Überschussladen wird überschüssige Energie insbesondere aus erneuerbaren Quellen genutzt, anstatt sie ungenutzt zu lassen oder ins Netz zurückzuspeisen. Dadurch fördern Sie als Privatperson den Einsatz erneuerbarer Energien.
    • Unabhängigkeit: Sobald Sie den Überschuss aus Ihrer eigenen Energieerzeugung nutzen, macht Sie das unabhängiger von externen Stromlieferanten und Preisschwankungen auf dem Energiemarkt. Die Vergütung ist allerdings oft geringer als der Nutzen des direkten Verbrauchs.
    • Kosteneffizienz: Wenn Sie eine eigene Photovoltaikanlage oder eine andere erneuerbare Energiequelle besitzen, können Sie durch das Überschussladen den selbst erzeugten Strom nutzen, um Ihr Elektroauto aufzuladen. Dies kann zu erheblichen Einsparungen bei den Stromkosten führen.
    • Netzentlastung: Das Überschussladen kann dazu beitragen, das Stromnetz zu entlasten, insbesondere zu Zeiten, in denen ein Überangebot an erneuerbarer Energie vorhanden ist. Dies kann Netzengpässe verhindern und die Netzstabilität erhöhen.
    Elektroauto kann an der eigenen Wallbox überschussladen
    Überschussladen ist auf allen Ebenen sinnvoll: Man wird unabhängiger von Konzernen, spart Kosten und entlastet das Stromnetz. Und das mit der eigenen Wallbox zu Hause.

    Die praktische Lösung mit der eigenen Wallbox

    Nicht nur der selbst produzierte Strom kann über die festinstalliert Wallbox in der Garage oder durch die mobile Wallbox zum Laden genutzt werden. Durch die intelligente Steuerung kann Ihr E-Fahrzeug auch dann geladen werden, wenn überschüssiger Strom im Netz vorhanden ist. Das bedeutet, dass das Auto in Zeiten mit geringer Nachfrage geladen wird, beispielsweise nachts oder am Wochenende. Da der Strompreise zu dieser Uhrzeit oft niedriger sind als während der Spitzenzeiten, sparen Sie als Nutzer Geld. Mit dem Überschussladen einer Wallbox können Sie also nicht nur umweltbewusst handeln, sondern auch Ihre Stromkosten reduzieren.

    Warum Sie mit einer Wallbox überschussladen sollten

    Das Konzept der Überschussladung ist einfach: Wenn Ihre Solaranlage mehr Energie produziert, als Sie gerade verbrauchen, wird diese überschüssige Energie in den Akku Ihres Elektroautos geleitet. Auf diese Weise können Sie Ihr Auto aufladen, ohne zusätzliche Kosten zu verursachen. Warum sollten Sie das tun?

    • Je mehr Strom aus erneuerbaren Energien stammt, desto geringer ist der CO2-Fußabdruck Ihres Elektroautos.
    • Eine Wallbox kann Ihnen dabei helfen, die Vorteile der Überschussladung voll auszuschöpfen, da sie den Ladevorgang automatisch starten und stoppen kann.

    Welche technischen Voraussetzungen sind für die Überschussladung notwendig?

    Dazu gehören unter anderem eine kompatible Wallbox und ein Smartmeter – also eine intelligente Steuerung, die den Ladestrom des Elektroautos automatisch anpasst, wenn der Strombedarf im Haushalt steigt oder fällt. Hierbei wird der Ladestrom reduziert, wenn beispielsweise ein Küchengerät eingeschaltet wird und erhöht, wenn wieder überschüssiger Strom zur Verfügung steht. Diese Steuerung erfolgt über das sogenannte Smart Grid und erfordert eine entsprechende Kommunikation zwischen der Wallbox und dem Stromnetz. Um diese Kommunikation zu gewährleisten, benötigen Sie eine spezielle Wallbox mit einer entsprechenden Schnittstelle zum Smart Grid.

    Diese Kosten spart das Überschussladen mit einer Wallbox

    Welche Kosten das Überschussladen einspart, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Größe Ihrer Solaranlage und Ihrem Stromverbrauch. Im Grunde geht es darum, den Stromverbrauch des Elektroautos zu optimieren und somit die Stromkosten zu senken. Durch das Laden des Elektroautos mit überschüssigem Strom aus der eigenen PV-Anlage oder einer anderen erneuerbaren Energiequellen, wird der Bedarf an teurem Netzstrom reduziert. Je höher der Anteil an selbst produziertem Strom ist, desto geringer fallen auch die Stromkosten aus. Auf diese Weise können im Laufe eines Jahres mehrere hundert Euro eingespart werden. Nutzer berichten von Einsparungen von bis zu 70 Prozent auf ihrer Stromrechnung.

    Photovoltaikanlage erzeugt Strom zum Überschussladen mit der Wallbox
    Die Solaranlage ist der beste Freund vom Überschussladen mit der Wallbox. Durch die eigene Stromproduktion hat man den Grad die Abhängigkeit vom Stromanbieter selbst in der Hand.

    Praxis: Wie wirkt sich Überschussladen auf Ihre Stromrechnung aus?

    Ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Wallbox mit Überschussladefunktion ist die Frage nach den Einsparungen auf der Stromrechnung. Mit dem Autarkierechner der HTW Berlin haben wir mal nachgerechnet.

    Ein Vierpersonenhaushalt verbraucht im Schnitt jährlich 4.000 kWh Strom. Bei einer Photovoltaikleistung von 8 kW ohne Zwischenspeicher ergibt sich daraus ein Autarkiegrad von ca. 36 Prozent. Mit anderen Worten: Sie nutzen nur noch knapp zwei Drittel des Stroms aus dem Netz als ohne PV-Anlage. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 42,29 Cent je Kilowattstunde (Stand: September 2023), ergibt sich eine jährliche Ersparnis von 608,98 Euro. (1.440 kWh aus Eigenproduktion x 42,29 Cent)

    Side Fact:
    Mit einem Energiespeicher, der den erzeugten Strom zwischenspeichert, sinkt die benötigte Energie aus dem Netz weiter. Allein ein 4 kWh Speicher sorgt dafür, dass Sie nur noch 36 Prozent Ihres gesamten Strombedarfs mit dem Netz decken müssen. Hier wartet weiteres Kosteneinsparpotenzial.

    Tipps: Optimale Nutzung der Funktion "Wallbox überschussladen"

    Um das volle Potenzial einer Wallbox und der Überschussladefunktion auszuschöpfen, gibt es einige Tipps zur optimalen Nutzung. Es empfiehlt sich, die maximale Ladeleistung auf einen niedrigeren Wert einzustellen, um den Eigenverbrauch zu erhöhen und somit mehr Strom vom eigenen Dach oder Speicher zu nutzen. Auch eine optimale Programmierung der Ladetimer kann dazu beitragen, den Eigenverbrauch zu steigern und Kosten zu sparen. Wenn möglich, sollten Sie außerdem die Ladezeiten auf Zeiten mit geringerem Strombedarf verschieben, um das Netz nicht unnötig zu belasten. Durch regelmäßige Überprüfung der Einstellungen und Anpassung an den individuellen Bedarf können Sie das Überschussladen mit Ihrer Wallbox noch effektiver gestalten und von den Vorteilen profitieren.

    Fazit: Überschussladung mit Wallbox

    Durch das Überschussladen können Sie Ihr E-Auto mit dem überschüssigen Strom laden, der in Ihrem Haushalt produziert wird. Das bedeutet, dass Sie nicht mehr auf teuren Strom mit schwankenden Preisen aus dem Netz angewiesen sind, sondern unabhängig handeln können. Gleichzeitig werden erneuerbare Energieträger gefördert.

    Die drei wichtigsten Fakten:

    1. Überschussladen ermöglicht es, Strom aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen, wenn er verfügbar ist, anstatt ihn ins Netz zurückzuspeisen.
    2. Die Einspeisevergütung ist eine finanzielle Entschädigung für den ins Netz eingespeisten Strom, wobei die Höhe jährlich neu festgelegt wird und aktuell bei 8,2 Cent pro kWh für Anlagen bis 10 kWp liegt.
    3. Durch das Überschussladen können Sie erhebliche Einsparungen auf Ihrer Stromrechnung erzielen, wobei Berichte von bis zu 70 Prozent Reduzierung sprechen.